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Sascha Boelcke
Partei der Humanisten
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13 / 16 Fragen beantwortet
Frage von Patrick S. •

In Bezug auf die Geschlechterverteilung in der Forschung, gibt es konkrete Pläne/ eine herangehensweise zur Förderung der Frau? Laut Statistiken gewinnen noch immer viel mehr Männer den Nobelpreis.

Guten Tag Herr B.,

ich bin durch einen Vortrag über den Matilda-Effekt auf dieses Thema aufmerksam geworden.

Gibt es Lösungsansätze Ihrerseits zur Verbesserung dieser Situation? Beispielsweise etwaige Förderungen der Frauen in der Wissenschaft oder unterstützung der Frauen bei Schwangerschaft, damit eine wissenschaftliche Karriere nicht daran verloren geht.
Eine "Frauenquote" ist ja in vielen Bereichen stark umstritten, aber was halten Sie von diesem Thema?

VIelen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Antwort von
Partei der Humanisten

Jeder und jede soll die Möglichkeit haben sein Potential frei zu entfalten, das gilt natürlich auch im Bereich von Wissenschaft und Forschung. Leider gibt es für Frauen hier noch größere Barrieren als für Männer. Dies über pauschale Quotenregelungen zu lösen lehnen wir als Partei aus gutem Grund jedoch ab. Stattdessen, wollen wir uns für eine bessere Planbarkeit der wissenschaftlichen Karriere insbesondere im Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen. Die Befristung von Verträgen und hohe Arbeitsbelastung gerade beim wissenschaftlichen Nachwuchs, der sich i.d.R. im Alter der Familienplanung befindet, sind ein häufiger Grund dafür, dass wissenschaftliche Karrieren aufgegeben werden. Das betrifft zumeist Frauen stärker als Männern. Veränderungen an diesen Stellschrauben können also bereits einen massiven Einfluss auf die Geschlechterverteilung nehmen.

Ein anderer wichtiger Punkt für die Gleichberechtigung, ist die Abwehr von Diskriminierung. Hierfür müssen Meldestellen nicht nur vorhanden, sondern auch bekannt und leicht nutzbar sein. Außerdem kann es hilfreich sein, die Abhängigkeit von Einzelpersonen, z.B. bei der Betreuung von Promovierenden, zu verringern um sexistischem Machtmissbrauch vorzubeugen. Die Forschung ist ein gewachsenes System, die Veränderungen müssen nachhaltig und sinnvoll sein, so kann sich eine Verbesserung der Lage einstellen.

Zuletzt könnte auch eine stärkere direkte, finanzielle oder ideelle Förderung von Frauen ein Baustein sein, doch bin ich mir nicht sicher, welchen impact das auf die gesamte Community haben würde. Daher würde ich dies vorerst ausschließen. Über die Vergabe von Nobelpreisen kann ich leider wirklich nichts sagen.

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